Thymom/Thymuskarzinom
Die Thymusdrüse ist ein Organ des lymphatischen Systems, das sich im oberen Teil des Brustkorbs, hinter dem Brustbein, befindet. Sie ist besonders im Kindes- und Jugendalter aktiv und bildet sich im Erwachsenenalter zurück.
Thymome sind langsam wachsende Tumore, die von den Zellen der Thymusdrüse ausgehen. Obwohl die meisten Thymome gutartig sind, können einige auch bösartig sein und Metastasen verursachen. Thymuskarzinome sind per Definition bösartig.
Symptome
Oft verursachen Thymome keinerlei Symptome und sind eine Zufallsdiagnose. Einige Betroffene leiden jedoch an Symptomen wie Brustschmerz, Husten oder Atembeschwerden. Außerdem kann eine Autoimmunerkrankung auftreten, die Muskelschwäche verursacht (Myasthenia gravis).
Diagnostik
Bei einem Verdacht auf ein Thymom oder Thymuskarzinom wird eine Computertomographie durchgeführt. Hiermit können das Ausmaß des Tumors abgeschätzt und darauf aufbauend eventuell notwendige operative Schritte geplant werden. Zur definitiven Diagnose eines Thymoms/Thymuskarzinoms ist die feingewebliche Untersuchung einer Gewebeprobe notwendig. Diese kann entweder in einer Spiegelung des Mittelfells (Mediatinoskopie) entnommen oder bei der operativen Entfernung des Organs gewonnen werden.
Bei Verdacht auf eine Myasthenia gravis sind zusätzlich neurologische Untersuchungen notwendig.
Therapie
Bei einem (Verdacht auf) Thymom/Thymuskarzinom wird in den meisten Fällen eine operative Entfernung der Thymusdrüse vorgenommen. Dies gilt auch bei gutartigen Tumoren, da diese wachsen und andere Organe verdrängen können. Die Operation wird meist video-assistiert über kleine Hautschnitte vorgenommen. In der Regel können Patientinnen und Patienten das Krankenhaus nach etwa drei bis vier Tagen wieder verlassen. Da die Thymusdrüse im Erwachsenenalter keine Funktion mehr hat und sehr klein ist, zieht der Eingriff keine langfristigen Folgen nach sich. Eine Nachbehandlung mit Bestrahlung oder Chemotherapie ist nur in sehr seltenen Fällen notwendig.