Erkrankungen des Rippenfells
Pleuraempyem
Das Pleuraempyem beschreibt eine Eiteransammlung innerhalb der Pleurahöhle, die den Raum zwischen Lunge und Brustwand auskleidet. Häufig ist eine Lungenentzündung einem Pleuraempyem vorausgegangen. In der Regel heilen Lungenentzündungen jedoch ohne diese Komplikation aus.
Die Erkrankung geht oft mit allgemeinen Symptomen wie Fieber, Müdigkeit oder auch Gewichtsverlust einher. Auch Beschwerden der Atemwege sind typisch. Es kann es zu Husten, Atemnot oder atemabhängigen Schmerzen im Brustkorb kommen.
Die Diagnose wird in der Regel mithilfe einer Bildgebung, also einem Röntgenbild, einer Computertomographie oder einer Ultraschalluntersuchung gestellt.
Zur Therapie werden Antibiotika verabreicht und die Eiteransammlung entweder durch einen Silikonschlauch (Drainage) abgelassen oder im Rahmen einer Operation ausgeräumt.
Pneumothorax
Ein Pneumothorax bezeichnet die Ansammlung von Luft im Pleuraspalt. Ursächlich hierfür in der Regel ein kleiner Riss in der Lungenoberfläche. Dies kann ohne Auslöser auftreten, aber auch Folge einer Verletzung sein. In der Folge kann die Lunge auf der betroffenen Seite „zusammenfallen“, was Luftnot und Schmerzen verursachen kann. Die Beschwerden sind auch davon abhängig, wie groß die Luftansammlung ist. Selten treten lebensbedrohliche Zustände auf, bei denen sofort gehandelt werden muss.
Zur Akutbehandlung wird meist ein dünner Kunststoffschlauch eingelegt (Thoraxdrainage). Hierdurch kann sich die kollabierte Lunge wieder ausdehnen. Bei anhaltendem oder wiederkehrendem Pneumothorax kann das Leck operativ aufgesucht, abgedichtet und die Luft zwischen Lunge und Brustwand abgesaugt werden.
Zur Rezidivprophylaxe bei wiederkehrendem Pneumothorax ist eine operative, teilweise Entfernung des Rippenfells sowie die Verklebung von Lunge und Thoraxwand möglich. Dieser Eingriff erfolgt minimalinvasiv. Die Atemfunktion wird durch die Verklebung in der Regel nicht beeinträchtigt.
Pleuramesotheliom
Das Pleuramesotheliom ist ein bösartiger Tumor, der vom Rippenfell ausgeht. Dieser entsteht meist (oft Jahrzehnte) nach einer Asbestbelastung. Seltener tritt der Tumor ohne vorherige Asbestbelastung auf.
Symptome können vielfältig sein und von allgemeinen Symptomen, wie Abgeschlagenheit, Fieber oder Gewichtsverlust bis zu lungenspezifischen Beschwerden wie Husten, Luftnot oder Schmerzen am Brustkorb reichen. Häufig weisen ein Erguss in der Pleurahöhle, also dem Raum zwischen Lunge und Brustwand, und die dadurch bedingte Kurzatmigkeit auf die Erkrankung hin.
Die Computertomografie zeigt beim Pleuramesotheliom charakteristische Veränderungen. Gesichert wird die Diagnose meistens jedoch durch eine Gewebeprobe. Diese kann in einem kleinen operativen Eingriff entnommen werden.
Therapeutisch kommen je nach Stadium der Erkrankung und körperlicher Verfassung Chemotherapie, Strahlentherapie oder Operation in Frage. In einigen Fällen kann eine Operation mit einer intraoperativen Spülung mit hyperthermer Chemotherapie kombiniert werden (HITOC).