Schweißhände (Hyperhidrosis palmaris)
Schweißhände sind neben Schweißfüßen die am häufigsten verbreitete Form von übermäßigem Schwitzen (Hyperhidrose). Hyperhidrose tritt aufgrund von hyperaktiven Schweißdrüsen zutage und ist in circa 50% der Fälle genetisch bedingt. Weitere Auslöser für extremes Schwitzen an den Händen können sowohl emotionaler wie auch mentaler Herkunft sein.
Symptome
Es gibt nicht wenige Menschen, die, unter Anspannung oder in unangenehmen Situationen, an den Händen schwitzen – Opfer von übermäßigen und dauerhaften Schweißhänden allerdings haben mit diesem Problem zu jeder Zeit zu kämpfen. Obwohl in vielen Fällen Schweißhände nur ein kleines Problem für die Betroffenen darstellen, können sie in manchen Fällen in erheblichem Ausmaß das tägliche Leben beeinflussen, sowohl in funktionaler, als auch in sozialer Hinsicht.
Diagnostik
Mit Hilfe des Jod-Stärke-Tests nach Minor kann das aktiv sezernierende Areal farblich abgegrenzt werden. Der Test erlaubt allerdings keine quantitativen Aussagen. Demgegenüber kann die Schweißmenge pro Zeiteinheit anhand der Gravimetrie mittels Filterpapier, Stoppuhr und Ultrafeinwaage quantitativ ermittelt.
Therapie
Nicht-operative Maßnahmen umfassen z. B. topische Antitranspirantien, iontophoretische Behandlungen oder Medikamente wie Anticholinergika.
Bei mittelschwerer bis schwerer Hyperhidrose mit fehlendem Effekt dieser konservativen Therapieansätze besteht die Möglichkeit einer videoassistierten, thorakoskopische Sympathektomie. Hierbei unterbrechen wir die Weiterleitung der Nervenreize durch eine beidseitige Durchtrennung der Grenzstränge. Die Operation führen wir über zwei 5 mm lange Hautschnitte in der Achselhöhle durch (auf beiden Seiten innerhalb eines Eingriffs). Der stationäre Aufenthalt dauert in der Regel eine Nacht. Die Hautfäden lösen sich selbstständig auf.
Die Wirkung der Operation tritt sofort ein, nach der Narkose sind die Hände warm und trocken. Die Wirkung hält in der Regel lebenslang an.
Nebenwirkungen der Operation sind sehr selten. Einzig relevant ist das so genannte kompensatorische Schwitzen. Dabei tritt eine Schweißneigung an anderen Körperteilen auf, besonders am Rumpf. Das Risiko hierfür liegt bei bis zu 40%.