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St. Hildegardis Krankenhaus

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Endoskopie

Der Begriff Endoskopie setzt sich aus den altgriechischen Wörtern éndon und skopein zusammen und bedeutet soviel wie "von innen betrachtet". Das Endoskop ermöglicht die Inaugenscheinnahme des Inneren des Körpers: Eine kleine Kamera, eine Lichtquelle und ein dünner Schlauch ermöglichen dies. Das Endoskop wird dabei über eine vorhandene Öffnung des Körpers, in der Pneumologie und Thoraxchirurgie über den Mund, eingeführt. Über diesen Weg sind mit zusätzlichen Geräten auch Eingriffe und Probenentnahmen (Internventionen) möglich.

  • Bronchoskopie (Lungenspiegelung)

    Bei einer Lungenspiegelung wird ein dünner Schlauch (Endoskop) über Mund oder Nase in die Atemwege eingeführt. Über die Kamera am Ende des Schlauchs können die Atemwege (Bronchien) eingesehen werden. Wird nur das biegsame Endoskop oder ein Beatmungstubus als Führungshilfe genutzt, und erfolgt eine leichte Sedierung, sprechen wir von einer „flexiblen“ Bronchoskopie.

    Im Gegensatz dazu wird bei der „starren“ Bronchoskopie ein stabiles Metallrohr verwendet, dass über den Mund in der Luftröhre platziert wird. Über dieses können dann Endoskope und andere Untersuchungsgeräte eingeführt werden. Die starre Bronchoskopie erfolgt stets in Vollnarkose, so dass Sie nichts davon mitbekommen. Die Atmungs- und Kreislauffunktion wird dann zusätzlich anästhesiologisch überwacht.

    In beiden Untersuchungstechniken ist mit dem Bronchoskop eine optische Beurteilung der Bronchien und Probeentnahme möglich. Bei erhöhtem Blutungsrisiko oder größeren Eingriffen (z.B. Stent-Einlage) ist eine Bronchoskopie in starrer Technik regelhaft erforderlich.

  • Broncho-Alveoläre Lavage (BAL)

    Bei der Broncho-Alveolären Lavage wird während einer Bronchoskopie ein Lungenlappen mit Kochsalz-Lösung gespült. Diese Flüssigkeit wird anschließend wieder abgesaugt, um Zellen und andere Bestandteile aus der Tiefe der Lunge zu untersuchen. So können Informationen zur Art einer Entzündung gewonnen werden oder eine gezielte Erregerdiagnostik bei Immunsuppression erfolgen.

  • Endobronchialer Ultraschall (EBUS)

    Während der Bronchoskopie kann ein endobronchialer Ultraschall (EBUS) durchgeführt werden. Dies ist eine Kombination aus Bronchoskopie und Sonografie.

    Das EBUS-Gerät weist an der Spitze neben einer Kamera eine Ultraschallsonde auf. Dadurch können Nachbarstrukturen der Bronchialwand dargestellt und gezielt mit einer Feinnadel punktiert werden. Die angewandte Methode zur Probenentnahme heißt „transbronchiale Nadel-Aspiration“ (TBNA).

    Der EBUS wird insbesondere benutzt, um vergrößerte Lymphknoten im Brustkorb zu untersuchen. Zusätzlich können die Lymphknoten sicher von benachbarten Blutgefäßen unterschieden werden. Somit sind mithilfe der EBUS-Technik Probenentnahmen von Lymphknoten und bronchuswand-nahen Tumoren mit hoher Treffsicherheit bei geringem Eingriffsrisiko möglich.

    Eine weitere Technik stellt die radiale EBUS-Sonde dar, bei uns auch als „Mini-Sonde“ bezeichnet. Es handelt sich um eine besonders dünne Sonde mit einem 360°-rotierendem Schallkopf an der Spitze. Die Besonderheit ist, dass die Sonde über das reguläre Bronchoskop bis tief in die Atemwege eingeführt werden kann, bis circa 1cm vor der Pleura, der „Außenhaut“ der Lunge. Wenn das Gerät eine Struktur anzeigt, wird eine Biopsie-Zange bis zu dieser Stelle eingeführt, um eine Gewebsprobe zu gewinnen. Somit ist der radiale EBUS geeignet, um Proben von unklaren Veränderungen im weiter randständig liegenden Lungengewebe zu gewinnen. Voraussetzung ist, dass ein ausreichend breiter Bronchus bis zur Veränderung hinführt.

  • Zangenbiopsien und Kryobiopsien

    Bei diagnostischen Untersuchungen kann eine Zangenbiopsie des Lungengewebes oder der Bronchien ausreichend sein, um sichere Erkenntnisse zu erlangen. Diese kann häufig im Rahmen einer flexiblen Bronchoskopie mit einer nur wenige Millimeter breiten, Zange erfolgen.

    Zur Diagnosestellung vieler Lungenerkrankungen werden jedoch größere Gewebsproben benötigt. Dafür kann eine Operation am Brustkorb mit direkter Lungenbiopsie erforderlich sein, alternativ kann eine Kryo-Biopsie infrage kommen, die während einer starren Bronchoskopie durchgeführt wird.

    Bei der Kryosonde handelt es sich um ein dünnes Gerät, das an der Spitze auf minus 80 Grad Celsius heruntergekühlt werden kann. An der Spitze friert dann eine Gewebsprobe fest, die entnommen werden kann. Dabei können Proben bronchial oder transbronchial erfolgen, das heißt, es wird Gewebe in den Bronchien oder von der Lunge selbst entnommen.

    Mediastinale Kryobiopsie 

    In der Thoraxklinik Köln wir mit mediastinalen Kryobiopsien ein moderndes und schonendes Verfahren zur Diagnostik von Veränderungen der Lymphknoten zwischen den beiden Lungenflügeln (Mediastinum) angeboten. Bei diesem Verfahren werden EBUS- und Kryo-Technik kombiniert.

    Dazu erfolgt ein endobronchialer Ultraschall (EBUS), über den eine besonders schmale Kryosonde mit circa 1mm Durchmesser in den Lymphknoten eingeführt wird. Die Sonde wird anschließend stark abgekühlt. An der Spitze der Sonde bildet sich eine gefrorene Probe des Lymphknotens, die dann geborgen werden kann.

    Auf diese Weise können ausreichend große und repräsentative Gewebeproben gewonnen werden, die größer sind als bei der Probenentnahme mittels gewöhnlicher EBUS-Feinnadelbiopsie. Dies ist vor allem bei fortgeschrittenen Stadien des Lungenkarzinoms wichtig, da mittlerweile spezielle genetische Untersuchungen am Gewebe vorgenommen werden können, um die Therapie zu optimieren.

    Die transbronchiale und mediastinale Kryobiopsie sind im Vergleich zu anderen (operativen) Untersuchungsverfahren schonender und risikoärmer.

  • Therapeutische (interventionelle) Bronchoskopien

    In unseren interventionellen Untersuchungen steht für Sie ein breites Spektrum an Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Diese Eingriffe erfolgen meistens in starrer Technik.

    Wir behandeln beispielsweise Menschen, bei denen Fremdkörper in die Atemwege gelangt sind. Dies sind beispielsweise Speisereste oder kleine Gegenstände wie Nadeln, die man zwischen den Lippen festhalten wollte und dann versehentlich eingeatmet hat. Wir können solche Fremdkörper mithilfe verschiedener Instrumente sicher bergen.

    Verengungen in den Atemwegen können im Rahmen starrer Bronchoskopie effektiv behandelt werden. Wir greifen hierbei auf verschiedene Techniken zurück, wie z. B. Laser- und Kryo-Technik zur Entfernung von überschüssigem Gewebe. Darüber hinaus besteht bei Verengungen die Option, Stents in die Atemwege einzusetzen.

    Im Falle eines überblähten Lungenabschnitts (Emphysem) ist der Einsatz von sogenannten Ventilen möglich.

    Ablauf

    Vor einer geplanten Bronchoskopie sind möglicherweise weitere Voruntersuchungen erforderlich, die wir in einem sogenannten vorstationären Termin für Sie durchführen. An diesem Tag erfolgen neben den Voruntersuchungen wie EKG oder Lungenfunktionsprüfung die Aufklärungsgespräche. Bitte planen Sie für diesen Tag mehrere Stunden ein, da sich nicht immer alle Gespräche und Untersuchungen direkt hintereinander planen lassen.
    Für das Vorgespräch ist es hilfreich, wenn Sie einen aktuellen Medikamentenplan und medizinische Untersuchungsbefunde der letzten 6 Monate zum Termin mitbringen. Gerne können Sie sich durch eine Person Ihres Vertrauens begleiten lassen.

    Im Aufnahmegespräch erläutern wir Ihnen den Ablauf Ihres Aufenthaltes und klären Sie über die geplanten Eingriffe auf. Sie erhalten die Gelegenheit, offene Fragen zu klären. Inwiefern Medikamente vor oder während des Eingriffs pausiert werden müssen, besprechen wir mit Ihnen.

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