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St. Hildegardis Krankenhaus

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St. Hildegardis Krankenhaus

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Schlaflabor

Schlaflabor im St. Hildegardis Krankenhaus

Mit zwölf modern ausgestatteten Messplätzen verfügen wir über das größte Schlaflabor im Köln-Bonner Raum und versorgen nahezu 2000 Patientinnen und Patienten im Jahr.

Unser Team sorgt für kompetente Betreuung und Zuwendung während Ihres Aufenthaltes. Das Zentrum ist von der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) anerkannt; wir nehmen regelmäßig an den Kontrollen zur Qualitätssicherung der Gesellschaft teil.

  • Ihr Aufenthalt im Schlaflabor

    Anmeldung im Schlaflabor

    Bevor Ihre Beschwerden im Rahmen eines in der Regel zwei- bis dreitägigen stationären Aufenthaltes im Schlaflabor abgeklärt und behandelt werden können, ist eine ambulante Voruntersuchung erforderlich. In dem so genannten ambulanten Apnoescreening wird Ihre Atmung nachts zu Hause mit einem speziellen Gerät gemessen, das Sie bei niedergelassenen Fachärztinnen und Fachärzten (Pneumologie, HNO oder Kardiologie) erhalten. Anhand der Auswertung dieser Aufzeichnungen entscheidet Ihre Ärztin oder Ihr Arzt, mit welcher Dringlichkeit Sie zur Untersuchung im Schlaflabor sollten und meldet Sie bei uns an. Anschließend erhalten Sie von uns einen Termin.

    An Ihrem Aufnahmetag kommen Sie bitte um 19:00 auf Station Hedwig in unser Schlafzentrum. Das ausführliche Gespräch über Ihre Schlafstörung einschließlich der körperlichen Untersuchung erfolgt in der Regel am nächsten Morgen.

    Unterlagen

    Bitte bringen Sie folgende Unterlagen mit:

    • Befund der ambulanten Schlafapnoediagnostik
    • evtl. Arztbriefe von früheren stationären Aufenthalten
    • Befunde der in den letzten 6 Monaten durchgeführten ambulanten Untersuchungen (Röntgenuntersuchung der Lunge, Labor, Lungenfunktionsprüfung, Hals-Nasen-Ohren-ärztliche Untersuchung, EKG)
    • Medikamente, die Sie regelmäßig einnehmen
    • Einweisungsschein vom niedergelassenen Facharzt/der niedergelassenen Fachärztin (in der Regel Pneumologie, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kardiologie oder Neurologie)
    • Ihre Krankenversicherungs-Chipkarte


    Ihre Nacht im Schlaflabor

    Während der Nacht im Schlaflabor erfolgt die Untersuchung Ihres Schlafes durch die Polysomnographie. Es werden verschiedene Sensoren am Körper befestigt, die beispielsweise Atmung, Schnarchgeräusche, Hirnströme, Herzfrequenz, Muskelbewegungen und den Sauerstoffgehalt des Blutes im Schlaf messen. Während Sie schlafen, werden diese Daten kontinuierlich von unserem Team im Messraum überwacht. Bei eventuell auftretenden Problemen können Sie sich jederzeit an unser Team wenden.

    Die Auswertung Ihrer Messergebnisse

    Am nächsten Vormittag wird die nächtliche Messung von unseren Ärztinnen und Ärzten ausgewertet. Anschließend werden die Ergebnisse mit Ihnen im Rahmen der täglichen Visite ausführlich besprochen. Eventuell führen wir danach weitere Untersuchungen durch, zum Beispiel ein EKG, eine Lungenfunktionsdiagnostik, eine radiologische Untersuchung oder einen Konzentrationstest. Wird in der ersten Nacht kein eindeutiger Befund registriert, ist eine zweite diagnostische Messnacht erforderlich. Sollte die Untersuchung eine behandlungsbedürftige nächtliche Atemschwäche oder nächtliche Atemstillstände gezeigt haben, leiten wir eine Beatmungstherapie ein. Dazu passen wir Ihnen eine Maske an und stellen sie so ein, dass Ihre Atemschwäche oder Ihre Atemstillstände behoben werden. Tagsüber können Sie sich zunächst unter Anleitung an die Maskenbeatmung gewöhnen. In der folgenden Nacht ermitteln wir dann das individuelle Druckniveau für die Maskenbeatmung; falls erforderlich überprüfen wir in einer zweiten Kontrollnacht, ob der ermittelte Beatmungsdruck während der gesamten Schlafdauer Ihre Atemstillstände unterdrückt.
    Falls Sie Berufskraftfahrer oder im Gefahrenbereich tätig sind, führen wir während Ihres Aufenthaltes Tagestests durch. Diese haben bei der Abklärung eines krankhaft gesteigerten Schlafbedürfnisses ebenfalls einen hohen Stellenwert.

    Wissenswertes für Ihren Aufenthalt

    Die Untersuchungszimmer in unserem Schlaflabor sind modern ausgestattet und verfügen über Telefon und Fernsehen. Wir haben ausschließlich Einbettzimmer (mit Dusche und WC).
    Das Frühstück und Mittagessen nehmen Sie in unserer Cafeteria ein; hier können Sie das Frühstück nach Ihren Wünschen zusammenstellen und zu Mittag aus mehreren Menüs wählen.

    • Frühstück: 7:30 bis 9:30 Uhr
    • Mittagessen 12:00 bis 13:30 Uhr
    • Abendessen 19:00 Uhr in Ihrem Zimmer


    Außerhalb der nächtlichen Untersuchungszeiten sollten Sie sich nicht im Bett aufhalten. Tagsüber dürfen Sie nicht schlafen, um die nächtlichen Untersuchungen nicht zu verfälschen. Nehmen Sie abendlich keinen Alkohol bzw. Schlaftabletten ein. Verzichten Sie ab 16:00 Uhr auf den Genuss koffeinhaltiger Getränke.
    Die nächtliche Messung beginnt ab ca. 20:00 Uhr. Zu dieser Zeit sollten Sie bereits Schlafkleidung tragen und in Ihrem Bett liegen.
    Die meisten ergänzenden Untersuchungen führen wir vormittags durch; über den Nachmittag und den frühen Abend können Sie in der Regel frei verfügen.

  • Beatmungstherapie im Schlaflabor

    Therapieverfahren bei nächtlichen Atemregulationsstörungen

    Grundsätzlich wird zwischen folgenden Therapieverfahren unterschieden:

    • CPAP steht für continuous positive airway pressure (kontinuierlicher Atemwegsüberdruck). Die CPAP-Therapie ist seit vielen Jahren die bewährte Standardtherapie bei Menschen mit obstruktivem Schlafapnoesyndrom. Mit einem kleinen Gerät wird Ihnen während des Schlafes Raumluft mit geringem Überdruck über ein Schlauchsystem und eine Nasenmaske zugeführt. Der im Schlaf entspannte Nasen-Rachen-Raum wird durch den Überdruck stabilisiert und freigehalten („pneumatische Schienung“). Dadurch werden das Schnarchen, aber auch Atemstillstände (Apnoen) verhindert. Der erzeugte Druck bleibt kontinuierlich vorhanden. Bei 90 Prozent der Betroffenen mit Schlafapnoesyndrom führt diese Therapieform zum gewünschten Erfolg. Eine besondere Form der CPAP-Therapie stellt die Auto-CPAP-Therapie dar. Hierbei wird von Atemzug zu Atemzug der jeweils notwendige therapeutische Druck verändert. Diese Therapieform kommt dann zum Einsatz, wenn bei Ihnen die obstruktiven Apnoen nur in bestimmten Schlafphasen auftreten.
    • Bei der BiPAP-Therapie (Bi = zwei, PAP = positive airway pressure) werden für Ein- und Ausatmung unterschiedliche Drücke erzeugt. Diese Therapie wird vor allem zur nächtlichen Heimbeatmung bei Menschen mit schwerer Atemschwäche eingesetzt.
    • Die Sauerstofftherapie wird bei Menschen mit zentraler Atemregulationsstörung, z.B. der periodischen Atmung im Rahmen einer Nerven- oder Herzerkrankung angewendet. Weiterhin kann diese Therapie bei Erkrankungen mit chronischer Atemschwäche, z.B. bei schwerem Emphysem helfen. Der Sauerstoff wird über eine Nasenbrille verabreicht.


    Weitere Therapiemaßnahmen

    • Lage-Verhinderung: Beim obstruktive Schlafapnoesyndrom treten bei vielen Betroffenen die Atemaussetzer in Rückenlage auf, manchmal sogar ausschließlich. Mithilfe elektronischer Devices oder Lage-Verhinderungskissen kann die Schlafenszeit in Rückenlage reduziert werden und somit auch die Zahl der Atemstillstände.
    • Unterkiefer-Protrusionsschienen sind technische Hilfsmittel, mit denen sich in bestimmten Fällen die Atemwege offenhalten lassen. Diese Schienen verlagern den Unterkiefer nach vorn; dadurch wird der hinter der Zunge gelegene Rachenraum vergrößert. Wir arbeiten mit Zahnarztpraxen zusammen, die die Schiene individuell für Sie anfertigen. Die Wirkung einer solchen Unterkieferschiene ist jedoch im Einzelfall nicht vorhersehbar.
    • Chirurgische Verfahren: Menschen mit Schlafapnoesyndrom sollten Hals-Nasen-Ohren-ärztlich gründlich untersucht werden. In sehr seltenen Fällen ist bei Erwachsenen ein operativer Eingriff zur Therapie des Schlafapnoesyndroms sinnvoll. In einzelnen Fällen kann ein solcher Eingriff die Beatmungstherapie erleichtern.


    Vorteile der Beatmungstherapie

    Durch den Einsatz von Beatmungsgeräten kann eine nächtliche Atemstörung nicht in ihrer Ursache behoben werden - die Auswirkungen der Erkrankung werden jedoch erfolgreich beseitigt: Ihre Tagesmüdigkeit sowie Einschlafattacken am Tag werden deutlich weniger bzw. verschwinden vollständig. Merk- und Konzentrationsleistungen nehmen zu. Ihre Stimmung wird gebessert. Morgens erwachen Sie erholter. Körperliche Folgeerkrankungen werden gebessert bzw. verhindert.

    Die Nebenwirkungen der Beatmung sind sehr gering. Zu Beginn der Therapie kann es zu trockenen Schleimhäuten in Nase und Mund kommen; hier kann ein Luftbefeuchter Abhilfe schaffen. In seltenen Fällen entstehen durch die Beatmungsmaske Druckstellen am Nasenrücken oder (bei undichtem Sitz) Entzündungen der Schleimhäute der Augen. Diese Probleme können in der Regel durch Verordnung einer anderen Maske behoben werden.

    Das Beatmungsgerät können Sie problemlos mit in den Urlaub/auf Flugreisen nehmen. Sie bleiben also flexibel, auch wenn Sie nicht zu Hause übernachten. Die Therapieerfolge treten jedoch nur ein, wenn Sie das Beatmungsgerät regelmäßig nutzen und auch an den Wochenenden und im Urlaub konsequent einsetzen.

    Die Betreuung nach Ihrem Aufenthalt im Schlaflabor

    Sollten Sie nach Ihrer Entlassung Probleme mit Ihrer Maske oder dem Beatmungsgerät haben, sind wir natürlich telefonisch oder persönlich gern für Sie da. Zwei bis drei Monate nach Beginn der Beatmung ist eine Kontrolluntersuchung erforderlich, die in der Regel ambulant durchgeführt wird. Bei dieser Untersuchung überprüfen wir, ob Sie mit der Beatmungstherapie gut zurechtkommen und der Beatmungsdruck ideal auf Sie abgestimmt ist. Die weitere Betreuung übernimmt anschließend ein niedergelassener Facharzt oder eine niedergelassene Fachärztin. Mindestens einmal im Jahr wird dort die Beatmungsbehandlung überprüft.

    In regelmäßigen Abständen müssen die Luftfilter Ihres Beatmungsgerätes ausgewechselt werden. Hierzu erhalten Sie ein Rezept, das Sie an die Herstellerfirma des Gerätes schicken. So erhalten Sie die benötigten Filter. Sollten dabei Schwierigkeiten auftreten, helfen wir Ihnen gern weiter.



Podcast zum Thema

Dr. Alexander Prickartz beantwortet Fragen rund um Schnarchen und Schlafmedizin im Podcast "Gesundheit! Die Podcast-Visite".