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St. Hildegardis Krankenhaus

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Schlafapnoe und nächtliche Atemregulationsstörungen

Zum Leistungsspektrum der Thoraxklinik Köln gehört die Schlaf- und Beatmungsmedizin. Wir diagnostizieren nächtliche Atemregulationsstörungen sowie schwergradige Atemschwächen, auch bei neurologischen oder psychiatrischen Erkrankungen.

Die nächtlichen Atemregulationsstörungen werden überwiegend in unserem Schlaflabor diagnostiziert. Mit zwölf modern ausgestatteten Messplätzen verfügen wir über das größte Schlaflabor im Köln-Bonner Raum und versorgen nahezu 2000 Patientinnen und Patienten im Jahr. Das Zentrum ist von der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) anerkannt. Wir nehmen regelmäßig an den Kontrollen zur Qualitätssicherung der Gesellschaft teil.

Insbesondere bei schweren Begleiterkrankungen und erwarteten schweren Atemschwächen erfolgt die Diagnostik nicht im Schlaflabor, sondern auf der Station der Thoraxklinik. 

Symptome und Krankheitsbilder

Obstruktives Schlafapnoesyndrom

Unter einem obstruktiven Schlafapnoesyndrom versteht man das wiederholte Auftreten von Atemstillständen (Apnoen) während des Schlafes. Typisch ist ein lautes und unregelmäßiges Schnarchen mit Atempausen. Während des Schlafes erschlafft die Muskulatur des Körpers und damit auch die Muskulatur von Schlund und weichem Gaumen. Der Zungengrund fällt nach hinten. Bei gesunden Menschen wird der Rachen während des Ein- und Ausatmens durch Muskeln aktiv offengehalten, bei Menschen mit Schlafapnoe kollabiert der Rachen und verschließt somit die oberen Atemwege. Dadurch fällt der Sauerstoffgehalt des Blutes kurzzeitig ab. Der Körper beendet diese lebensbedrohlichen Atemstillstände durch eine Alarmmeldung an das Gehirn. Diese Weckreaktion nennt man „Arousal“. Meist bemerken Sie die Weckreaktionen nicht, sie führen jedoch zu einem unruhigen und gestörten Schlaf. Das Resultat: Morgens sind Sie nicht erholt, fühlen sich unausgeschlafen und „wie zerschlagen“. Folgen des Schlafapnoesyndroms sind erhöhte Tagesmüdigkeit, erhöhtes Risiko für Unfälle, Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Chronische Atemschwäche (respiratorische Insuffizienz)

Bei verschiedenen Lungenerkrankungen kann im Verlauf die Lunge ihre Funktion, Sauerstoff aufzunehmen und Kohlendioxid abzugeben, verlieren. Diese sogenannte „chronische respiratorische Insuffizienz“ kann durch Entzündungen, Schädigungen oder Verengungen der Atemwege oder des Lungengewebes verursacht werden. Beispielhafte Erkrankungen sind Asthma, COPD, Lungenemphysem und Lungenfibrose. Seltener ist die Ursache eine Zwerchfelllähmung, eine neurologische Erkrankung, oder starke Verformung des Brustkorbs, wie bei der Trichterbrust.

Symptome einer chronischen respiratorischen Insuffizienz können Atemnot, Kurzatmigkeit, Husten, vermehrte Schleimbildung und eine bläuliche Verfärbung der Lippen oder der Haut sein. Insbesondere, wenn Kohlendioxid nur unzureichend über die Lunge abgeatmet wird, können Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, (morgendliche) Kopfschmerzen und Wassereinlagerungen im Körper auftreten.

In unserer Thoraxklinik prüfen wir, in Kooperation mit niedergelassenen pneumologischen Arztpraxen, ob eine Sauerstoff- und oder Beatmungstherapie erforderlich ist.

Diagnostik

Wir führen unterschiedliche Untersuchungen durch, um das Vorliegen und die Schwere einer respiratorischen Insuffizienz abschätzen zu können. Zum Einsatz kommen Blutgasanalysen, die wir an Blut aus dem Ohrläppchen durchführen können, sowie die Funktionsprüfung von Herz und Lunge. Häufig führen wir nächtliche Messungen mittels Hautsensoren und Blutgasanalysen durch, so dass auch ein stationärer Aufenthalt von einer oder mehreren Nächten erforderlich sein kann. Weitere Informationen finden Sie unter Schlaflabor.

Therapie

Um die Sauerstoffversorgung zu verbessern, kann bei Bedarf eine Sauerstofftherapie eingesetzt werden. Dabei wird dem Körper zusätzlicher Sauerstoff über eine Nasenbrille oder Maske zugeführt.

An dieser Stelle möchten wir darauf hinweisen, dass Sauerstoff ein leicht entzündliches und hochexplosives Gas ist. Auch aus diesem Grund ist das Rauchen auf unserer Station, den Balkonen sowie in der Nähe von Sauerstoff (auch außerhalb des Krankenhauses) strikt untersagt. Wir unterstützen Sie im Aufenthalt gerne bei der Entwöhnung des Rauchens.

Im Falle eines obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms erfolgt eine nächtliche Überdrucktherapie, die die Atemwege offenhält. Weitere Informationen finden Sie unter Schlaflabor

Wenn die Lunge nicht mehr in der Lage ist, Kohlendioxid abzuatmen, ist eine alleinige Sauerstofftherapie unzureichend. Eine nächtliche nicht-invasive Beatmung kommt dann zum Einsatz. Dabei wird über eine dichtsitzende Maske kontrolliert Luft zugeführt, um den Druck in der Lunge aufrechtzuerhalten und das Atmen zu erleichtern. Die Therapie reduziert die Atemarbeit im Schlaf und soll in der Nacht das Kohlendioxid entfernen, das sich im Körper angesammelt hat.

Sollte eine Sauerstofftherapie oder nächtliche nicht-invasive Beatmungstherapie bei Ihnen angeraten sein, übernimmt das Team der Thoraxklinik die organisatorischen Aspekte. Die Therapie wird dann im Verlauf entweder durch Ihre lungenfachärztliche Praxis oder, im Falle einer nicht-invasiven Beatmung, auch durch uns in regelmäßigen Abständen kontrolliert.

Sie können auch selbst aktiv werden: Atemübungen, Physiotherapie und regelmäßige Bewegung können die Muskulatur stärken und die Atemfunktion verbessern. Ein gesunder Lebensstil, wie das Vermeiden von Rauchen und Luftverschmutzung, kann auch dazu beitragen die Lungenfunktion zu erhalten.

Weiterführende Informationen