Zweite Meinung vor großem Schritt

Das Zweitmeinungsverfahren wird durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) gesteuert und umfasste bisher beispielsweise die Entfernung der Rachenmandeln, den Einsatz eines künstlichen Kniegelenks oder die Entfernung der Gebärmutter. Seit einigen Monaten ist das Zweitmeinungsverfahren nun auch für die Amputation bei Diabetischem Fußsyndrom etabliert. Die vom G-BA dazu berechtigten zweitmeinungsgebenden Ärzte müssen bestimmte Qualifikationen und Erfahrungen nachweisen können.
Dr. Peter Loeff, Chefarzt der Gastroenterologie, Diabetologie und Allgemeinen Inneren Medizin im St. Hildegardis Krankenhaus, hat diese Zulassung als einer der ersten Ärzte bekommen. Damit können sich Menschen, denen auf Grund eines Diabetischen Fußsyndroms zu einer Amputation einzelner Zehen oder des ganzen Fußes geraten wurde, bei dem erfahrenen Diabetologen eine fundierte zweite Meinung einholen. „Die Amputation des Fußes oder der Zehen ist ein Eingriff, dessen Notwendigkeit genau geprüft werden sollte, da er die Lebensqualität des Betroffenen sehr verändern kann. Das Zweitmeinungsverfahren bietet dem Patienten ganz unkompliziert die Möglichkeit, für diese Entscheidung eine zweite Meinung einzuholen. Mit jahrelanger Erfahrung schaue ich mir den Einzelfall an, berate, wenn ich alternative Therapieoptionen sehe oder bestätige die Erstmeinung – was dem Patienten dann die Sicherheit gibt, die richtige Entscheidung zu treffen“, erläutert der Diabetologe die Vorteile des Verfahrens für Betroffene.