Rund 2,1 Millionen Menschen mit Diabetes werden jährlich laut Deutscher Diabetes Gesellschaft stationär in Krankenhäusern behandelt. Dabei ist die "Zuckerkrankheit" nicht immer der Grund für den Krankenhausaufenthalt. Vielmehr ist sie häufig eine so genannte Nebendiagnose. Dies stellt Krankenhäuser vor große Herausforderungen, schließlich muss nicht nur die akute Verletzung oder Erkrankung versorgt, sondern auch der Diabetes qualifiziert mitbehandelt werden. Damit Betroffene wissen, in welchen Kliniken sie mit ihrer chronischen Erkrankung gut aufgehoben sind, hat die Deutsche Diabetes Gesellschaft das Siegel "Klinik für Diabetespatienten geeignet (DDG)" eingeführt.
Am Weltdiabetestag, dem 14. November 2018, nahm das Malteser Krankenhaus St. Hildegardis dieses Zertifikat entgegen und ist damit geprüfte Anlaufstelle für Menschen mit Diabetes.
"Diabetes kann nicht an der Krankenhaustür abgegeben werden"
"Viele Menschen mit Diabetes erfahren während eines Krankenhausaufenthaltes, dass sie zwar mit ihrer akuten Verletzung oder Erkrankung, beispielsweise einem Knochenbruch oder einer Infektion, gut versorgt werden, der Diabetes aber in der Behandlung nicht mitgedacht wird", weiß Dr. Peter Loeff aus Erfahrung. Der Diabetologe leitet die Klinik für Gastroeneterologie, Diabetologie und Allgemeine Innere Medizin im Malteser Krankenhaus St. Hildegardis und kennt die Probleme der Betroffenen aus dem Klinikalltag: "Zwar sind die meisten Menschen mit Diabetes selbst gute Experten für ihre Erkrankung, aber es gibt Situationen, in denen ärztlicher Rat wichtig ist, beispielsweise bei einer Narkose, einem veränderten Stoffwechsel durch eine Erkrankung oder Ernährungsproblemen während eines Krankenhausaufenthalts. Schließlich kann der Diabetes - leider - nicht für die Dauer des Aufenthalts an der Krankenhaustür abgegeben werden."
Mitbehandlung des Diabetes hat hohen Stellenwert für die Genesung
Das Zertifikat "Klinik für Diabetespatienten geeignet" gibt Menschen mit Diabetes die Sicherheit, im Falle eines Krankenhausaufenthaltes auch mit ihrer "Zuckerkrankheit" in kompetenten Händen zu sein. Dafür musste das Diabetes-Team um Dr. Peter Loeff am Malteser Krankenhaus St. Hildegardis beispielsweise in Diabetesmanagement geschultes Pflegepersonal auf jeder Station nachweisen. Außerdem unterliegen alle Ärzte des Krankenhauses der Weisung des Diabetologen, wenn es um die Diabetes-Behandlung geht. Ist ein Patient beispielsweise wegen eines Knochenbruchs im Krankenhaus, muss der behandelnde Unfallchirurg sich an die Diabetestherapie-Anweisungen des Diabetologen halten. "So ist sichergestellt, dass die Behandlung des Diabetes den gleichen Stellenwert hat wie die akute Erkrankung", erklärt Diabetologe Dr. Peter Loeff.
In Köln ist außer dem Malteser Krankenhaus St. Hildegardis nur ein weiteres Krankenhaus als "für Diabetespatienten geeignet" von der Deutschen Diabetes Gesellschaft anerkannt.