Rund 25 Prozent der Deutschen rauchen regelmäßig, Schätzungen zufolge sind circa 50-60 Prozent der regelmäßigen Raucher als abhängig einzustufen. Viele möchten das Rauchen aufgeben, aber auf eigene Faust fällt das den meisten schwer. Nicht selten fehlt die entsprechende Unterstützung; soziale oder psychische Probleme, ständiger Stress oder auch Angst vor Gewichtszunahme verhindern ernst gemeinte Aufhörversuche. Die Erfolgsquote spontaner individueller Versuche liegt bei nur 5 bis 6 Prozent.
Das hat jetzt ein Ende! Mit Hilfe der Beratung zur Tabakentwöhnung in der offenen Gruppe „Rauchstopp!“, die ab dem 26. Oktober regelmäßig im St. Hildegardis Krankenhaus stattfindet. Das Angebot richtet sich an Raucher in allen Veränderungsphasen: an Betroffene, die einen Tabakentzug nur vage ins Auge fassen, aber auch an jene, die schon einige Zeit rauchfrei sind, sich aber immer wieder Versuchungssituationen oder Rückfällen ausgesetzt fühlen. „Für jeden Teilnehmer erarbeiten wir einen individuellen systematischen Entwöhnungsprozess. Basierend auf einer Auseinandersetzung mit dem eigenen Rauchverhalten wird die Abstinenzmotivation gestärkt, der Rauchstopp vorbereitet, teilweise mit Nikotinersatzstoffen oder medikamentöser Unterstützung begleitet und durch eine Rückfallprävention gesichert“, so Projektleiterin und Psychoonkologin Dr. Rana Kruse. Die Gruppe ist für den Prozess besonders förderlich: „Häufig profitieren die Teilnehmer von den Erfahrungen Anderer, sie stärken einander durch gegenseitige Unterstützung und Motivation.“
Allein in Deutschland sterben jährlich rund 120.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums, 8 Millionen sind es weltweit. Raucher haben nicht nur ein erhöhtes Risiko von Atemwegs- und Herzkreislauferkrankungen, sondern vor allem ein erhöhtes Krebsrisiko. „In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 50.000 Menschen an Lungenkrebs. 4 von 5 Lungenkrebstodesfällen lassen sich aufs Rauchen zurückführen“, weiß Dr. Alexander Prickartz, Chefarzt der Klinik für Pneumologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin und Leiter des Lungenkrebszentrums am St. Hildegardis Krankenhaus. „Mit diesem Projekt wollen wir einen Beitrag dazu leisten, typischen Folgeerkrankungen des Rauchens vorzubeugen und den Betroffenen eine verlässliche Anlaufstelle anbieten.“ Dr. Alexander Prickartz steht wie Dr. Rana Kruse als Ansprechpartner jederzeit zur Verfügung.
Die Teilnahme an der offenen Gruppe „Rauchstopp!“ (bis zu 12 Termine) ist mit einer Gebühr von 90 Euro verbunden. Die meisten Krankenkassen erstatten einen Teil der Kursgebühren nach Abschluss des Entwöhnungsprogramms zurück.
Eine offene Rauchersprechstunde bietet zusätzlich die Möglichkeit einer Orientierung und Erstberatung.
Eine Anmeldung für beide Angebote ist erforderlich.
Weitere Informationen: Dr. Rana Kruse, Telefon 0221 4003-8070 oder rana.kruse@malteser.org